Gewöhnliche Gelbflechte [Xanthoria parietina]
Auch im Winter ist die Gewöhnliche Gelbflechte durch ihre auffallende Färbung leicht (und recht häufig) zu finden. Sie wächst vor allem auf der Rinde von Laubbäumen, aber auch an alten Holzzäunen oder - seltener - auf Stein-oder Betonflächen. Wie alle Flechten ist sie ein Symbiont (= Lebensgemeinschaft) aus einem (namensgebenden) Pilz und einer Alge. Da Algen, im Unterschied zu Pilzen, zur Photosynthese fähig sind, verbessern sie das Nährstoffangebot für den an der Symbiose beteiligten Pilz, andererseits schützt das Pilzgewebe die Algenzellen vor zu schneller Austrocknung.
Fast alle Flechten reagieren empfindlich auf hohe Schwefeldioxid-Konzentrationen in der Luft, da dieser Schadstoff aber in den letzten Jahrzehnten deutlich weniger geworden ist, findet man heute wieder mehr Flechten insbesondere an Baumstämmen und -ästen. Dabei verträgt die Gelbflechte die immer noch (zu) hohen Stickstoffoxid-Konzentrationen besser als etliche andere Flechtenarten und hat sich daher besonders stark verbreitet.
Der Flechtenbewuchs schädigt die Bäume nicht, da die Flechten ihrer Unterlage keine Nährstoffe entziehen.