BUND Ortsgruppe Pfinztal
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Fundgrube Natur: August 2022

Gefleckter Aronstab [Arum maculatum]

Gefleckter Aronstab [Arum maculatum]  (BUND Pfinztal)

Zur Zeit kann man insbesondere an Waldrändern die leuchtend roten Fruchtstände des Gefleckten Aronstabs - meist einfach nur Aronstab genannt - entdecken. Der Name dieser in Mitteleuropa häufigsten Aronstab-Art stammt daher, dass die Blätter der Pflanze in manchen Fällen mit dunklen Flecken besetzt sind. Der Aronstab ist eine ausdauernde Pflanze, die den Winter in Form ihrer knolligen Rhizome überdauert.

Bestäubt wird der Aronstab durch bestimmte Fliegen- und Mückenarten wie die Schmetterlingsmücke, die Ihre Eier in stark belastetem Abwasser oder in Fäkalien ablegen, und die durch den aasartigen Geruch der Blüte angelockt werden. Landet solch eine Fliege oder Mücke am unteren Bereich des Blüten-Hüllblattes, gleitet sie auf dort vorhandenen winzigen Öltröpfchen in das Innere des Blütenstands hinunter, wo sich unterhalb des braunen Kolbens die getrennten männlichen und weiblichen Einzelblüten befinden. Das Insekt gibt dort mitgebrachte Pollen ab, nimmt von den männlichen Blüten frischen Pollen auf und kann am nächsten Morgen, wenn das Hüllblatt erschlafft und die Öltröpfchen verschwinden, wieder entweichen.

Alle Pflanzenteile des Aronstabs sind giftig; sie fanden früher zum Teil auch medizinische Verwendung.