Gottesanbeterin [Mantis religiosa]
Während die wärmebedürftige Gottesanbeterin vor Jahren in Deutschland praktisch nur am Kaiserstuhl vorkam, hat sich inzwischen in Folge des Klimawandels ihr Verbreitungsgebiet deutlich nach Norden hin ausgedehnt.
Im Raum Karlsruhe ist sie schon seit gut 10 Jahren flächendeckend verbreitet.
Die ausgewachsenen Tiere überleben den Winter nicht, sie sind aber im Oktober noch bis zu den ersten Frostnächten hin zu finden. Die Eier der Gottesanbeterin sind frosthart und überstehen so den Winter bei uns; im Mai bis Juni schlüpfen die zunächst ca. 6 mm langen Larven.
Die Gottesanbeterin ist keine Heuschrecke, sondern die einzige in Mitteleuropa vorkommende Art aus der Ordnung der Fangschrecken, zu der weltweit mehr als 2400 Arten gehören. Beutetiere der Gottesanbeterin sind verschiedene Insekten, hauptsächlich Heuschrecken. Nach der Paarung wird in der Regel das Männchen als Beutetier vom Weibchen verzehrt.