BUND Ortsgruppe Pfinztal
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Fundgrube Natur: April 2023

Schwarzblauer Ölkäfer [Meloe proscarabaeus]

Schwarzblauer Ölkäfer [Meloe proscarabaeus]  (BUND Pfinztal)

Den Schwarzblauen Ölkäfer, auch Schwarzer Maiwurm genannt, findet man ebenso wie den sehr ähnlichen Violetten Ölkäfer von April bis Juni gelegentlich auf nicht zu dicht bewachsenen Grünflächen oder am Waldrand. Die Ölkäfer haben völlig zurückgebildete Hinterflügel und sind flugunfähig.
Nach der Paarung legt das Weibchen mehrmals ca. 3000 - 9000 Eier im Boden ab. Die Eier überwintern dort, im nächsten Frühjahr schlüpfen die kleinen Käferlarven, klettern auf Blüten und klammern sich dann an Blütenbesucher. Nur wenn sie dabei bestimmte Wildbienenarten erwischen, von denen sie sich in deren Bau tragen lassen, können sie sich dort parasitisch von deren Larven ernähren und nach mehreren Entwicklungsstufen und einer weiteren Überwinterung zum fertigen Käfer entwickeln. Erwischen sie aber eine Honigbiene oder ein anderes blütenbesuchendes Insekt, sterben die Larven ab, so dass aus den sehr vielen Eiern nur wenige neue Käfer werden.
Ölkäfer sind daher eher selten und stehen unter Naturschutz.
Bei Gefahr sondern Ölkäfer ein giftiges, gelbes, öliges Sekret ab, das ihnen auch ihren Namen gegeben hat. Dieses Sekret enthält das für den Menschen und viele Tiere sehr giftige Cantharidin. Die Dosis, die ein einziger Käfer enthält, kann beim Verschlucken für einen erwachsenen Menschen tödlich sein.